Das Hören verbindet uns mit anderen Menschen, lässt uns Musik und die Geräusche der Natur genießen. Der Hörsinn ist daher einer der wichtigsten – wenn nicht der wichtigste – „Sinn des Lebens“.
Das Gehör erfüllt eine der komplexesten Funktionen des menschlichen Körpers. Um zu verstehen, warum und wie es sich verändern und erkranken kann, muss man wissen, wie es funktioniert – und vor allem, wie man es schützen kann. Denn die Fähigkeit zum Hören wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst, die auf den ersten Blick gar nichts mit dem Gehör zu tun haben. Umso wichtiger ist es, sich über die verschiedenen Probleme beim Hören, ihre Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten zu informieren und zu erfahren, wo man Hilfe findet, wenn man selbst, ein Angehöriger oder Freund nicht mehr gut hört.
Ein häufiges Missverständnis lautet, dass man sich erst im Alter mit dem Hören und dem eigenen Hörsinn auseinandersetzen muss, nämlich dann, wenn die sogenannte Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) einsetzt. Doch jüngste Zahlen verdeutlichen, dass es schon in jungen Jahren erforderlich ist, das eigene Gehör zu schützen, um möglichst lange gut hören zu können: So sind nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1,1 Milliarden junge Menschen weltweit gefährdet, durch zu lautes Musikhören schwerhörig zu werden. In den Industrieländern, so schätzt die WHO, riskiert etwa die Hälfte der Menschen im Alter von 12 bis 35 Jahren eine Schwerhörigkeit durch zu laute Geräuschpegel ihrer Smartphones und MP3-Player.
Auch in Deutschland beobachten Hals-Nasen-Ohrenärzte seit Jahren einen Anstieg der Zahl schwerhöriger Jugendlicher. Der Hörverlust im Hochfrequenzbereich bei Kindern und Jugendlichen hierzulande hat sich in einem Zeitraum von 24 Jahren nahezu verdoppelt. Fazit: Ob jung oder alt, Hören ist ein Thema für alle Generationen.